Samstag, 13. August 2022

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In kleinem Rahmen ganz groß. Seit 2020 findet das Mikrofestival Format „Sommer im Spital“ großen Anklang und war seither jeweils nach wenigen Tagen restlos ausverkauft. Dieses Jahr rocken an 3 Tagen, 9 regionale sowie überregionale Bands, im wunderschönen Ambiente, zwischen Palmen und Platanen, den Spitalhof in Kaufbeuren.

Line-up

John Garner

Die Gewinner der Pro7 Show „My Hit. Your Song.“ 2019 sind „on Tour“! Dreistimmiger Gesang, treibende Gitarren, pulsierende Drums sowie facettenreiche E-Gitarren und Akkordeon Einlagen. Songs zwischen herzzerreißender Ballade und mitreißendem Folkpop, Hymnen, Lieblingslieder. Innerhalb kürzester Zeit haben sich JOHN GARNER vom kleinen Akustikprojekt zu einer der überzeugendsten Livebands des Landes entwickelt. Mit unbändiger Spielfreude und Live- Energie erzählt das Augsburger Trio ehrliche, aus dem Leben gegriffene Geschichten, berührt, nimmt mit auf die Reise.
Präsentiert von ByOn.

JOHN GARNER existiert als Trio seit September 2016. Anfangs tourte Frontmann Stefan Krause alleine unter diesem Namen durch Deutschland. 2009 wurde er vom Deutschen Rock & Pop Verband zum „besten Rocksänger Deutschlands“ gekürt. Etwas später stieß Chris Sauer mit zweiter Gitarre und Mandoline, finden die beiden ihren eigenen Sound und beginnen zusammen zu touren. Lisa Seifert ist mit ihrer unglaublichen Stimme, seit 2016 Teil dieses sympathischen Ensembles und verbessert nicht nur die Frauenquote, sondern ermöglicht seither den dreistimmigen Gesang, das Aushängeschild der Garners. Überraschend ist ihre Erfolgsgeschichte nicht und ebenso wenig, dass JOHN GARNER seit 2018 auch mit sechsköpfiger Besetzung auf den Bühnen Europas zu finden sind. Mit Kontrabass, Piano, E-Gitarre und Schlagzeug schließt sich der Instrumentenkreis und bringt die Böden noch mal mehr zum Beben als zuvor!

Vier Veröffentlichungen haben die drei schon zu präsentieren. Sie standen gemeinsam mit Greg Holden, Ryan Sheridan, Impala Ray, Mainfelt, The O’Reillys and the Paddyhats oder Fiddler ́s Green auf der Bühne und gewannen zuletzt sogar die Pro7 Show „My Hit. Your Song.“ und räumten den Preis von 25.000€ ab. Die Band wird zudem noch von ByOn gefördert, das Spitzenförderprojekt des Verband für Popkultur in Bayern e.V.! Eine Vielzahl von Konzerten und Festivals in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich – über 250 Shows seit 2016 – säumen den bisherigen Weg von JOHN GARNER. Doch ihre Reise hat erst begonnen.

The Base

Rock’n`Roll – das ist der Abgrund, wenn du auf zwei Tischen zu tanzen versuchst. The Base: Lick A Stone Kill A Fly!

Wir leben in Zeiten der Verschwörungstheorien.

Verschwörungstheorie #1: Brian Ferry wollte den ultimativen Crooner erschaffen. Er nannte ihn Norbert Wally. Der Smoking passte perfekt. Statt Champagner und Seidenkrawatte bevorzugte Wally aber Puntigamer, T-Shirt, Lee Hazlewood und krachenden Rock. Ferry hat seitdem nie mehr in Graz gespielt.

Verschwörungstheorie 2: In den Songs von Lick A Stone Kill A Fly (Konkord XY) sind geheime Botschaften versteckt, die die ZuhörerInnen ständig auf „noch einmal“ hämmern lassen und hemmungslose Tanzschritte auslösen.

Wahrscheinlich ist Lick A Stone Kill A Fly aber ganz einfach ein straightes Meisterwerk und Norbert Wally die richtige Stimme, um den grau getönten Stories Blut und Seele einzuhauchen. Die knochentrockene Rhythmuspartie – Albrecht Klinger und Karlheinz Miklin – unterlegen diese Stories mit einem Drive aus Kargheit, Konzentration und Geradlinigkeit, der an die Entschlossenheit eines Kampftrinkers in seiner Lieblingsbar erinnert. Ein Trio, eine Einheit. Und The Base wären nicht die hellwachen Seismographen, wenn sie nicht die gesellschaftlichen und seelischen Erschütterungen der letzten zwei Jahren in ihr aktuelles Album einfließen lassen würden. „When this is over I promise I’ll be a different person. Work out every morning and I’ll be as clean as my shoes.“ Na klar, alles wird anders, alles wird besser. Danach. Versprochen. „I’ll be Sultan“ – diese phantastische Cinemascope-Ballade in grellen Farbtönen, die den Karren mit Tempo 160 an die Wand der Endstation Sehnsucht fährt. Mithilfe eines Bläsersatzes windet sich das Trio hier in eine bittersüße Verzweiflung à la Douglas Sirk. Melancholie ja. Larmoyanz never ever. „We’re watching Peaky Blinders all the time. Hope that they never find us.“ Die Serie als Beziehungskit. Ob wunderbar verschlafen und in Trance, oder die Gitarre schrabbeln als wäre der Teufel hinterher: The Base liefern mit dem frischen Tonträger eine Rock’n’Roll-Platte wie aus einem Guss. Wie beim Vorgänger Tribal Instinct steht die Beschränkung auf das Wesentliche im Fokus: das Trio. Beim Titelsong des Albums mit seiner brodelnden Atmosphäre zeigen The Base, dass man – Lee Hazlewood smiles – mit Schleichen schneller ans Ziel kommt als mit Laufen. „Cure Your Fomo“ swingt sich mit knackigem Beat durch Isolation und Angst, den Anschluss zu verlieren: „And you feel you’re disconnecting from your top 5 friends. And they don’t call it disco“. King of Drama – eine Ballade über die Macht der Lüge und die Lüge der Macht. Oder der musikalische Minimalism von „So lean out of the window, try to pull up a smile. It’s not that everything’s fucked up.“ Die Songs von Lick A Stone Kill A Fly sind ein Liederbuch der fake? Endzeit, allerdings kommt diese gerne auch mit Stagediven daher und lässt headbangend gern die Sau raus! It’s not that everything’s fucked up. Wenn uns das die Drei von The Base versprechen, dann Glück gehabt, denn das Schlimmste kommt noch. Das Beste jetzt? Lick A Stone Kill A Fly gibt es beim Plattenhändler Ihres Vertrauens. 

Das Kitsch

ist ein Trio, das so viel fetter klingt als die Drei-Mann-Band aussieht, die da auf der Bühne steht. Man schaut, hört und ist erstaunt, dass nicht etwa die andere Hälfte der Band nicht gekommen ist, und der Sound auch nicht aus irgendeiner Buchse scheppert. Dafür gehen der satte Groove straight in den Körper und die dandygleich tändelnden Lyrics pfeilgrad ins Gemüt.

Mit dreistimmigem Gesang, geladenen Synthesizern und Axel zuckender Nonchalance würdigt das Kitsch die abgedroschenen Momente des Lebens: Die große Verliebtheit, das leidige Aus und das manchmal ätzende, öfter absurde, zu selten perfekte, aber immer bewegte Dazwischen. Die Abstürze, den Sex, das Danach oder besser, das Kurzdavor. Und natürlich das große Ganze, das auch irgendwie wieder gut ist, sobald man nur genug Schaumwein konsumiert hat.

Nach dem entwaffnend kitschigen Erstling Komm mal klar laden Martin Schenk (Gesang/ Gitarre), Niklas Rehle (Bass) und Simon Kerler (Schlagzeug) nun auf einen düster-heiteren Schwarz-Weiß-Ball. Dort herrscht opulente  Weltuntergangsstimmung, und wenn die Girokarten gezückt werden, ist das Ende der Welt für eine Nacht in Berlin vergessen, und zwar sowas von egal, pretty Baby! Jazz, Rock’n’Roll, Funk, alles verschwimmt im Rausch, zwischendurch Hand Claps, yeah, die Fahrt im Ferrari, die wird gut. Oben scheint die Sonne jeden Tag, tanzen, lieben, und die Melancholie drückt sich mit in die Kissen. Teer und Federn vereint in einem Guss die lustigen, schrecklichen, schönen und traurigen Gesten, den Überschwang und den Verdruss, die Geilheit und das Verzagen. Jeder Song, schwarz oder weiß, ein alter Abgrund, ein neues Plateau. Die Lyrics warten mit Brüchen auf, die Martin Schenks Stimme gleichmütig kittet, wo sie es denn will. Und die Melodien fahren mit angezogener Popbremse, die sich ab und zu löst und alles zulässt, nur um dann wieder knallhart einzurasten, sodass man innerlich über den Lenker fliegt und fühlt: Wow, sowas gibt’s auch noch.

Roundhouse Club - Bar - Live

Lamborginy Disco

WE MAKE DISCO GREAT AGAIN

80ies & disco

Aftershowparty im Roundhouse 

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